Entschuldigt die längere Pause, wurde inzwischen aus dem
Krankenhaus entlassen und bin jetzt bei meinen Eltern. Alleine Wohnen ist noch
nicht drin. Dafür darf ich jetzt in den Genuss von all dem kommen, dass mich
hat ausziehen lassen. Mit dem Unterschied, dass ich meine eigenen Sachen nicht
hier hab. (Auch nicht mehr aktuell. Bin wieder in meinen eigenen 4-Wänden)
Jetzt aber zurück zum Thema. Krankenhaus.
Noch immer begeistert von der Raffinesse des Urologen stand
ich dann vor der geschlossenen Apotheke. War ja so klar dass die jetzt zu hat. Neben
der Entscheidung nicht zu Frühstücken und meine imaginäre Küche am Laufen zu
halten, Gerichte Servieren, Zutaten sammeln,
etc. (Spiel bei Facebook) war es
also die zweite richtig dumme Idee gewesen, erst zum Arzt zu gehen und DANN in
die Apotheke. Ich erinnerte mich an den Plan. Krankenhaus, Bilder machen,
Bilder bekommen, entlassen werden. Da das maximal zwei Stunden in Anspruch
nehmen dürfte plante ich weiter. Apotheke aufsuchen, bei ALDI die
Glasplatten/Magnetfaseln die ab heute im Angebot sind kaufen, richtig geil
chinesisch kochen – Frühstück hatte ich gedanklich schon gestrichen –
Facebookspiel rocken. Fast so ein toller Plan wie der, den ich beim Aufstehen
gefasst hatte. Zum Glück bin ich
flexibel.
Noch mit einem Lächeln
auf den Lippen betrat ich das Krankenhaus.
Da ich an diesem Tag vom Glück geküsst worden bin bekam ich einen Parkplatz. Einen wirklich guten. Rechts und links standen beide Autos sogar innerhalb der Markierung.
Da man ja einen auf Patient machen will, fragt man
erstmal an der Pforte wo genau man sich denn melden soll. Ich werde in den
zweiten Stock geschickt. Aufnahme innere Patienten. Gut.
Dort sitzen schon vier matronenhafte Damen. Wieder einmal senke ich den Altersdurchschnitt der wartenden Personen erheblich.
An der Tür zur Anmeldung klebt ein Zettel, der ausdrücklich darauf Hinweist, dass man klopfen soll und nur dann den Raum betreten darf, wenn man dazu deutlich aufgefordert wird. Ich verliere ein weiteres, kleines Stückchens meines Glaubens an die Menschheit. Ich erinnere mich an die Zeit, als ich selbst in diesem Krankenhaus gearbeitet habe. Keiner, wirklich KEINER, der Menschen die hier arbeiten (Weder Putzfrau, noch Koch, noch Arzt, noch Schwester, geschweige denn ein Zivi (Damals gab es das noch)) haben sich jemals von einer Tür aufhalten lassen. So komme ich zum Schluss, dass man diesen Zettel an der Tür also nur dazu hat, um Patienten von Personal unterscheiden zu können. Wer klopft hat verloren und bekommt ein Nachthemd angezogen dass Hinten offen ist.
An der Tür zur Anmeldung klebt ein Zettel, der ausdrücklich darauf Hinweist, dass man klopfen soll und nur dann den Raum betreten darf, wenn man dazu deutlich aufgefordert wird. Ich verliere ein weiteres, kleines Stückchens meines Glaubens an die Menschheit. Ich erinnere mich an die Zeit, als ich selbst in diesem Krankenhaus gearbeitet habe. Keiner, wirklich KEINER, der Menschen die hier arbeiten (Weder Putzfrau, noch Koch, noch Arzt, noch Schwester, geschweige denn ein Zivi (Damals gab es das noch)) haben sich jemals von einer Tür aufhalten lassen. So komme ich zum Schluss, dass man diesen Zettel an der Tür also nur dazu hat, um Patienten von Personal unterscheiden zu können. Wer klopft hat verloren und bekommt ein Nachthemd angezogen dass Hinten offen ist.
. Da ich
inzwischen ja gut geübt darin bin zu warten, tue ich genau das. Mir kommt die
Frage in den Sinn, wie viele Stunden seines Lebens der Mensch durchschnittlich
mit Warten verbringt. Habe ich durch den heutigen Tag mein Soll erfüllt?
Es dauert schon wieder ein dreiviertel Frauenmagazin bis
eine weibliche Stimme die Tür freigibt und zum Eintritt auffordert. Ich nenne
meinen Namen und überreiche meine Röntgenbilder. Durch die große Mappe werde
ich angesehen als ob ich von einem anderen Planeten kommen würde. Zum ersten
Mal wird mir mitgeteilt, dass man eigentlich keine „richtigen“ Röntgenbilder
mehr macht. Alles nur noch digital. Als ob ich schuld dran wäre, dass nun
dieser überdimensionale Umschlag für meinen ganzen Aufenthalt hier unweigerlich
mit meiner Krankenakte verbunden sein würde. Dann platz die Chefärztin der
Gynäkologie in unser „Gespräch“ und lockt mich in ihr Büro. Ich bin schockiert.
In diesem Büro könnte man gut ein Dreibettzimmer unterbringen. Sie hat zwar
schon mit meinem Urologen Telefoniert, will aber von mir auch nochmal alles
hören. Als „einfacher Patient“ würde ich ihr erzählen, dass auf dem Fernseher,
der nur schwarz-weißen Mist zeigt eine Blase war, der Arzt mir danach Zeug
gespritzt hat, mehrmals geröntgt hat und mir dann noch das Vergnügen einer
Blasenspiegelung ermöglicht hat.
Dadurch, dass ich schon langsam durch die ganze Warterei betäubt war rasselte
ich das Ganze in medizinisch runter, inklusive einiger Ergänzungen. Reichte ihr
trotzdem nicht. Musste mich schon wieder ausziehen. Ein weiteres Mal musste ich
daran denken, wie froh ich bin einen frischen Schlüpfer und frische Socken zu
tragen. Dank der aktuellen Schönheitsanforderungen waren, trotz Winter, sogar
meine Beine rasiert. Ich war schon fast stolz auf mich. Das fast schon dankbare
Lächeln auf den Lippen meiner neuen Ärztin bestärkte mich in dieser Empfindung.
Die Gynäkologin machte sich also trotz allen Bildern und Berichten nochmals
daran mich richtig zu untersuchen. Schon wieder hatte ich eine Nadel im Arm.
Diesmal hab ich wenigstens die Nadel kaum gespürt. War begeistert. Noch während
sie zwischen meinen Beinen beschäftigt war verkündete sie mir, wie begeistert
sie sei, dass ich noch immer nüchtern sei. Man könne ja gleich heute operieren.
Im Gegensatz zu ihrer hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Auch wenn ich
meine Zysten und Tumore (Tumore sind alle Gewebsansammlungen. Rigoros alle!) schon
mehrmals jetzt gesehen hatte und vom Urologe die Abkürzung OP gehört hatte,
konnte ich mich noch immer nicht damit anfreunden. Weder als Medizinerin, noch
als Patientin.
Wieder angezogen wurde ich ans andere Ende des Flures geschickt
um die Aufnahme zu beenden. Auf dem Weg kam ich zum Schluss, dass ich mich
verarscht fühle. Eigentlich war ich doch nur hier um die Warteschlange bei dem
örtlichen CT/MRT/Röntgen-Mensch zu übergehen und noch immer redete jeder
Weißkittel von einer OP. Dabei hat mir noch keiner gesagt was genau ich jetzt
eigentlich habe. Zysten allein gelten ja wohl kaum als Krankheitsbild,
abgesehen davon lösen die von Heut auf Morgen auch nicht diese Vernichtungsschmerzen
aus die mich die letzten Tage drangsalierten.
Am Ziel angekommen – ich musste übrigens nicht nur den Flur
entlang sondern auch noch links abbiegen und an das Ende eines ganz anderen
Flures watscheln! – wurden meine Daten aufgenommen. Es hat stolze 6 Minuten
gebraucht bis die Dame mir sagte, dass ich, durch meine Zusatzversicherung,
eigentlich gar nicht richtig wäre. Zur Aufnahme und Anmeldung müsste ich ins Erdgeschoss. Ist ja nicht so, als ob ich davor
nicht an der Pforte gefragt hätte wo ich hin muss. Die Begeisterung war mir ins
Gesicht geschrieben. Die beiden Damen (erinnerten mich übelst an Dick und Doof)
im Erdgeschoss waren ebenfalls total begeistert. Vor allem davon, dass ich mein
Kommen nicht angemeldet hatte. Ja... war ja auch geplant gewesen.
Die Azubine – ich behaupte einfach mal sie war eine, angesichts ihres Alters und der unglaublichen Kompetenz die sie ausstrahlte – versuchte mir die ganzen Unterlagen zu erklären die man mir zum Unterschreiben vorlegte. Am Ende waren wir so weit, dass ich ihr erklärt hab wozu die einzelnen Dokumente wohl gut waren und sie nickte nur bestätigend. Wie gesagt, unfassbar Kompetent. Beide waren, im Übrigen, fast so freundlich wie kompetent! Ist immer schön Menschen zu treffen die Spaß an ihrem Beruf haben.
Die Azubine – ich behaupte einfach mal sie war eine, angesichts ihres Alters und der unglaublichen Kompetenz die sie ausstrahlte – versuchte mir die ganzen Unterlagen zu erklären die man mir zum Unterschreiben vorlegte. Am Ende waren wir so weit, dass ich ihr erklärt hab wozu die einzelnen Dokumente wohl gut waren und sie nickte nur bestätigend. Wie gesagt, unfassbar Kompetent. Beide waren, im Übrigen, fast so freundlich wie kompetent! Ist immer schön Menschen zu treffen die Spaß an ihrem Beruf haben.
Zurück im Aufnahmezimmer des zweiten Stocks wurde ich dann
darauf hingewiesen, dass ich mein Auto nicht auf dem Parkplatz stehen lassen
könnte und einen Parkausweis beantragen solle. Überrascht es euch, dass das nur
unten an der Pforte geht? Mich nicht. Nicht mehr. Ich mein, warum solche
zusammenhängenden Informationen auf einmal hergeben, wenn der Patient doch mit
höllischen Schmerzen auch 3-mal mehr oder weniger unnötig durch das Krankenhaus
irren kann. Wär ja langweilig wenn alles auf einmal gehen würde.
So gern die einen auch darauf hinweisen, dass man ohne Parkausweis nicht parken darf, so
ungern scheinen sie die Ausweise auch herzugeben. Was mich an der Sache am
meisten geärgert hat war, dass ich streng genommen nur ca 750m weit weg vom Krankenhaus
wohn und dort, auf „meinen Parkplatz“, mein Auto abstellen könnte. Hätte ich
auch, hätte ich gewusst, dass ich über Nacht bleiben muss. War ja, eigentlich,
nicht Teil des Plans.
Irgendwann war dann alles geregelt und ich bekam sogar ein
Zimmer. Was ich noch immer für unnötig erachtet habe, da ich ja eigentlich nur
zum Bilder-machen da war. (Hab trotzdem darum gekämpft dass mein Auto länger
als 2h auf dem Parkplatz stehen darf. Die Parkdauer war inzwischen auch
erreicht…)
Das Schöne war, dass ich als richtig aufgenommener Patient
mit eigenem Zimmer auch Schmerzmittel bekommen konnte. Hab ich dann auch
gleich. Eine ganze Flasche. Noch während das Zeug in meinen frisch gelegten
Zugang lief rief ich noch in meiner Praxis an um mal vorsichtshalber
anzukündigen, dass ich wohl nicht unbedingt am nächsten Tag kommen könnte.
Dann endlich, die Infusion war schon komplett durchgelaufen, wurde ich ins Röntgen gerufen. Endlich. Ein Blick auf die Uhr ließ mich doch noch hoffen, dass ich wenigstens zum Abendessen in meiner Wohnung sein würde.
Dann endlich, die Infusion war schon komplett durchgelaufen, wurde ich ins Röntgen gerufen. Endlich. Ein Blick auf die Uhr ließ mich doch noch hoffen, dass ich wenigstens zum Abendessen in meiner Wohnung sein würde.